Mein Recht auf Fürsorge

Eltern tragen die Verantwortung für ihre Kinder.

Soweit klar. Aber was bedeutet das genau und wo ist das eigentlich geregelt?

Zum Beispiel hier:

§ 1626 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)

Elterliche Sorge, Grundsätze

(1) 1Die Eltern haben die Pflicht und das Recht, für das minderjährige Kind zu sorgen (elterliche Sorge). 2Die elterliche Sorge umfasst die Sorge für die Person des Kindes (Personensorge) und das Vermögen des Kindes (Vermögenssorge).

(2) 1Bei der Pflege und Erziehung berücksichtigen die Eltern die wachsende Fähigkeit und das wachsende Bedürfnis des Kindes zu selbständigem verantwortungsbewusstem Handeln. 2Sie besprechen mit dem Kind, soweit es nach dessen Entwicklungsstand angezeigt ist, Fragen der elterlichen Sorge und streben Einvernehmen an.

(3) 1Zum Wohl des Kindes gehört in der Regel der Umgang mit beiden Elternteilen. 2Gleiches gilt für den Umgang mit anderen Personen, zu denen das Kind Bindungen besitzt, wenn ihre Aufrechterhaltung für seine Entwicklung förderlich ist.

§ 1626 BGB einfach erklärt: Version für Eltern

Eltern haben die Verantwortung für ihre Kinder.

Eltern müssen dafür sorgen, dass es den Kindern gut geht, dass sie gesund aufwachsen und sich gut entwickeln.

Eltern müssen Entscheidungen für ihre Kinder treffen, zum Beispiel in den Bereichen gesundes Aufwachsen, Bildung und Freizeit.

Die Eltern sollen das Wohl des Kindes im Blick haben und versuchen das Beste für ihr Kind zu tun. Hierfür ist es wichtig, dass Eltern gemeinsam mit ihren Kindern sprechen und überlegen, was das Beste in der Situation ist.

Wenn Eltern getrennt leben, müssen sie gemeinsam entscheiden, wie sie die Verantwortung für ihr Kind aufteilen.

Eltern sollen ihr Kind so erziehen, dass es später selbstständig leben kann und verantwortungsvoll handelt.

Das bedeutet:

  • Das Kind soll lernen, eigene Entscheidungen zu treffen.
  • Es soll lernen, für sich selbst und für andere Verantwortung zu übernehmen.
  • Die Eltern sollen ihr Kind auf dem Weg dorthin begleiten.

Zusammengefasst:

Eltern haben die Pflicht, sich um ihre Kinder zu kümmern und für sie zu sorgen, solange sie das brauchen.

Unser Maskottchen Simba brüllt:

Für Eltern gut erklärt, aber die Kinder müssen es doch auch verstehen…..!!!!!!!!!!!!

Hey Simba, ein super Hinweis……!!! Es ist so wichtig, es den Kindern zu erklären….,dass sie es verstehen.!!!

Gestern hatten wir einen wunderbaren Vormittag mit der Klasse 5b der Sekundarschule Blomberg im Integrationszentrum in Blomberg.

Die Klasse 5b mit ihren Lehrerinnen Frau Linzbach und Frau Kronemeyer hat sich folgende Themen für den Vormittag mit uns gewünscht:

  • Spiel und Freizeit

und

  • Eltern

Hey Kinder, hier eine Beispielgeschichte zur elterlichen Sorge

Familie und Eltern – das müssen nicht die leiblichen Eltern sein. Familien sind vielfältig. Die Menschen, bei denen Kinder und Jugendliche aufwachsen, müssen dafür sorgen, dass es ihnen gut geht und sie sich gut entwickeln können. Hier nun das Beispiel von Luca, 12,5 Jahre alt.

Ein ganz normaler Tag im Leben von Luca

Es ist 6.00 Uhr, als der Wecker in Lucas Zimmer klingelt. Verschlafen tastet er nach dem Knopf, um das nervige Geräusch auszustellen. Seine Mutter schaut kurz darauf ins Zimmer.

„Guten Morgen Luca. Aufstehen, sonst wird es knapp mit der Schule!“

Noch halb im Schlaf murmelt Luca:

„ Nur fünf Minuten……“

Doch seine Mutter bleibt standhaft – sie kennt ihren Sohn. Ohne ihr Drängen würde Luca glatt verschlafen.

6.30 Uhr – Frühstück

In der Küche steht schon alles bereit, ein belegtes Brot, Obst und ein Glas mit Milch. Sein Vater nickt Luca zu.

„Du brauchst Energie für die Mathearbeit heute. Du hast dich ja super vorbereitet,“ sagt er.

Luca grinst, er ist nervös. Die Ermutigung der Eltern tut ihm gut.

7.00  – Schulweg

Luca schnappt seinen Ranzen. Vor dem Hinausgehen ruft seine Mutter:

„Denk dran, wir holen dich heute um vier vom Fußballtraining ab – nicht zu Fuß nach Hause laufen, okay?“

Luca rollt die Augen, aber nickt. Sie sorgt sich eben – und das weiß er auch zu schätzen, auch wenn er es nicht immer zeigt.

15.30 Uhr Fußballtraining

Nach einem anstrengenden Schultag powert Luca sich auf dem Platz aus. Beim Spiel verdreht er sich den Knöchel ein wenig. Der Trainer sieht das sofort und ruft:

„PAUSE, LUCA!“

Als seine Mutter ihn später vom Platz abholt, humpelt er leicht. Sie sieht, dass etwas nicht stimmt.

„Zur Sicherheit fahren wir kurz zum Arzt“, sagt sie ruhig. Luca protestiert nicht. Er weiß, dass seine Eltern immer im Blick haben, was für ihn gut ist.

18.00 – Zuhause

Während es sich Luca mit einem Kühlpack auf dem Sofa bequem gemacht hat, bereiten die Eltern das Abendessen vor. Es gibt Luca´s Lieblingspizza.

Gemeinsam essen sie später in der Küche, Luca erzählt von seinem Tag, von der Mathearbeit, dem Unfall und wie er beim Training trotzdem ein Tor geschossen hat.

Seine Eltern hören ihm zu, stellen Fragen, loben ihn und wünschen ihm eine gute Nacht.

21.00 – Schlafenszeit

Nicht vergessen: morgen ist euer Ausflug zur Sternwarte.“ Ich pack dir die Brotdose ein“, ruft die Mutter vom Flur.

Damit er gut einschlafen kann, ist das Licht in Luca`s Zimmer gedimmt.

Fazit der Geschichte:

In all den kleinen Momenten – vom Wecken über das Frühstück bis zur Fürsorge beim verletzten Knöchel zeigt sich die elterliche Fürsorge.

Sie bedeutet nicht nur Kontrolle oder Regeln, sondern vor allem:

Da sein, aufmerksam sein, unterstützen und lieben. Luca spürt das – und auch wenn er manchmal stöhnt oder genervt wirkt, weiß er, dass diese Fürsorge gibt ihm Sicherheit.

Hier findet ihr noch ein paar Fragen zu unserer Geschichte!

Die könnt ihr nutzen, um euch noch intensiver mit dem Thema „Fürsorge“ und „Elterliche Sorge“ zu beschäftigen.

Verständnisfragen

  1. Warum ist es wichtig, dass Luca von seiner Mutter geweckt wird?
  2. Wie zeigt sich die Fürsorge der Eltern beim Frühstück?
  3. Was machen die Eltern, als Luca sich beim Training verletzt hat?
  4. Warum fühlt sich Luca trotz mancher Regeln geborgen?

Elterliche Fürsorge – erkennst du sie?

In der Geschichte gibt es mehrere Situationen, in denen sich die Eltern um Luca kümmern.

Markiere in der Geschichte mindestens 5 Beispiele für elterliche Sorge.

Denkaufgabe:

Was wäre anders, wenn Luca keine Unterstützung von seinen Eltern hätte?

Schreibe deine Meinung auf.

Persönlicher Bezug

          Wie zeigen deine Eltern oder andere Bezugspersonen Fürsorge   in deinem Alltag?

          Schreibe ein kurzes Beispiel aus deinem eigenen Leben

Kreative Aufgabe (freiwillig oder als Zusatz)

Male oder zeichne ein Bild zu einer Szene aus der Geschichte. Du kannst auch eine Comic-Seite mit Sprechblasen gestalten

Viel Spaß dabei!!!!!

Wenn du Fragen hast oder mehr zu deinem Recht auf Fürsorge hast, dann kannst du dich gerne bei uns melden.

Liebe Grüße von

eurer Fachstelle Kinderrechte