„Da, wo ich mich sicher fühle – mein Safe Place!“

Was bedeutet „Safe Place“?

Ein Safe Place (auf Deutsch: sicherer Ort) ist ein Ort, an dem du dich sicher, wohl und geschützt fühlst – ganz ohne Angst, Druck oder Stress. Es ist ein Ort, an dem du du selbst sein kannst, ohne dich verstellen zu müssen.

Ein Safe Place kann ganz unterschiedlich aussehen. Für manche ist es das eigene Zimmer, die Lieblingsbank im Park oder ein bestimmter Ort in der Schule, wo man zur Ruhe kommt.

Für andere ist es ein innerer Rückzugsort – ein Platz, den man sich in Gedanken vorstellt. Vielleicht ein Strand, ein Wald, ein Raum mit Musik oder einfach ein Ort, an dem alles gut ist.

In schwierigen Momenten – wenn du traurig bist, dich überfordert fühlst oder wütend bist – kann ein Safe Place helfen. Dort kannst du durchatmen, zur Ruhe kommen und neue Kraft tanken.

Ein Safe Place kann auch ein Mensch sein: jemand, bei dem du dich sicher fühlst. Vielleicht eine vertraute Lehrkraft, ein guter Freund oder ein Familienmitglied. Wichtig ist: In deinem Safe Place wirst du nicht bewertet oder verletzt, sondern respektiert und verstanden.

Du kannst dir deinen eigenen Safe Place gestalten – in Gedanken oder in der Realität. Manche schreiben oder malen ihn auf, andere bauen sich eine Ecke zum Rückziehen. Es ist dein Ort. Und es ist vollkommen okay, ihn zu brauchen.

Hier sind ein paar einfache Übungen, die dir helfen können, deinen Safe Place zu finden oder zu stärken – egal ob real oder in deiner Vorstellung:

🧠 1. Der gedankliche Safe Place (Fantasiereise)

Mach es dir gemütlich – setz dich bequem hin oder leg dich hin. Schließ die Augen, atme ein paar Mal tief ein und aus.

Stell dir jetzt einen Ort vor, an dem du dich absolut sicher und wohl fühlst.

Frage dich:

Wie sieht es dort aus? (z. B. Natur, Raum, Fantasiewelt)

Was hörst du? (z. B. Meeresrauschen, Musik, Stille)

Was riechst du? (z. B. Blumen, frische Luft, nichts Besonderes)

Bist du allein oder mit jemandem dort?

Wie fühlst du dich dort?

Versuche, diesen Ort in deinem Kopf ganz genau auszumalen. Du kannst ihn jederzeit besuchen – einfach, wenn du ihn brauchst.

Tipp: Manche schreiben ihn auf, malen ihn oder basteln sich ein Bild davon.

🎨 2. Der kreative Safe Place

Nimm dir Papier, Stifte, Farben, oder digitale Tools und gestalte deinen Safe Place:

male ihn

baue ihn als Modell

zeichne eine Karte davon

erstelle ein Moodboard (z. B. mit Bildern aus Zeitschriften oder dem Internet)

So wird dein Safe Place greifbarer – und du erinnerst dich leichter daran, wenn du ihn brauchst.

🧍 3. Der reale Safe Place

Überlege dir:

Gibt es einen Ort in der echten Welt, an dem du dich sicher fühlst?

Das kann z. B. sein:

dein Zimmer oder eine bestimmte Ecke darin

die Bücherei, ein Café oder dein Lieblingsplatz draußen

ein bestimmter Mensch, bei dem du dich wohlfühlst

Sprich mit Erwachsenen, ob du diesen Ort regelmäßig aufsuchen oder dir einen solchen Ort zu Hause einrichten kannst.

4. Safe Place + Körpersignale

Wenn du gestresst bist, ist dein Körper oft angespannt. Nimm dir 2–3 Minuten Zeit:

Schließe die Augen

Stell dir deinen Safe Place vor

Atme tief ein und aus

Spüre, wie dein Körper sich nach und nach entspannt

Sag dir innerlich: „Hier bin ich sicher. Ich darf zur Ruhe kommen.“

Du wirst merken: Je öfter du das übst, desto leichter fällt es dir, in stressigen Situationen in deinen Safe Place zu kommen – selbst mitten im Alltag.

Und manchmal gibt es Situationen, in denen ein Safe Place nicht mehr ausreicht und du dringend Schutz brauchst?

Du bist nicht allein – Hilfe ist nur einen Anruf entfernt: