Was tuen Deutschland und die EU zum Schutz von Kindern?

Deutschland und die EU haben sich darauf geeinigt, den Schutz von Kindern zu fördern. Das machen sie zum Beispiel durch Gesetze, Programme und so weiter. Der Fokus bei diesen Maßnahmen ist die Sicherheit von Kindern und der Schutz vor Gewalt und Ausbeutung.

Hier sind deine Kinderrechte und die einzelnen Artikel der UN-Kinderrechtskonvention für dich erklärt:

1 – Definition „Kind“

Der Vertrag gilt für dich und alle anderen Kinder und Jugendlichen, bis ihr 18 Jahre alt seid.

2 – Keine Diskriminierung

Du sollst gut geschützt werden.

Du sollst nicht schlechter als andere Kinder behandelt werden.

Es ist egal ob du anders als die anderen Kinder bist.

3 – Wohl des Kindes

Es ist sehr wichtig, dass es dir und anderen Kindern gut geht. Wenn Erwachsene für dich entscheiden, soll die Entscheidung gut für dich sein.

Wenn es dir schlecht geht und du vielleicht in Gefahr bist, dann nennt man das Kindeswohlgefährdung.

4 – Verwirklichung der Kinderrechte

Dein Land muss Gesetze und Maßnahmen für dich und andere Kinder machen. Dein Land muss Gesetze machen, damit die Rechte für Kinder beachtet werden und es dir und anderen Kindern gut geht.

5 – Rolle der Familie

Alle Staaten müssen Familien und Gemeinschaften ermöglichen und euch so fördern, dass du und alle anderen Kinder eure Rechte bestmöglich wahrnehmen könnt.

6 – Leben, Überleben und Entwicklung

Jedes Kind hat das Recht zu leben. Alle Staaten müssen sicherstellen, dass du überlebst und dich bestmöglich entwickeln kannst.

7 – Name und Nationalität

Deine Eltern geben dir einen Namen nach der Geburt. Du darfst wissen, wer deine Eltern sind. Du darfst mit deiner Familie zusammenleben und nicht von der Familie getrennt werden. Du gehörst zum Land deiner Eltern oder zum Land, in dem du geboren bist.

8 – Identität

Dein Name und deine Identität werden geschützt.

Niemand darf dir deinen Namen wegnehmen.

Niemand darf sagen:

Du gehörst nicht mehr zu deiner Familie.

Oder du gehörst nicht mehr zu deinem Land.

9 – Einheit der Familie wahren

Du darfst bei deinen Eltern leben, wenn es dir gut bei ihnen geht und deine Eltern mit dir zusammenleben wollen. Niemand darf dich ohne wichtigen Grund von deinen Eltern trennen und dich zwingen, woanders zu leben.

10 – Kontakt mit Eltern über Grenzen hinweg

Du darfst deine Eltern sehen, auch wenn du nicht mit deinen Eltern zusammenwohnst. Deine Eltern leben in einem anderen Land. Dann können du oder deine Familie einen Antrag schreiben, damit ihr wieder im gleichen Land wohnt.

11 – Schutz vor Entführung

Niemand darf dich in ein anderes Land entführen.

Entführen bedeutet:

Jemand will dich zum Beispiel in ein anderes Land bringen und dich zwingen dort zu bleiben, obwohl du es nicht willst oder deine Familie nicht zugestimmt hat.

12 – Achtung der Meinung von Kindern

Du sollst mitentscheiden können. Die Erwachsenen sollen dich nach deiner Meinung fragen, wenn eine Entscheidung für dich getroffen wird.

13 – Freie Meinung und Information

Du darfst deine Meinung sagen. Du darfst sagen, was du denkst und fühlst und du darfst von wichtigen Neuigkeiten erfahren.

14 – Gedanken- und Religionsfreiheit

Du darfst denken, fühlen und glauben, was du willst

und dir deine Meinung bilden. Du darfst selbst entscheiden, was du gut und schlecht findest.

15 – Gruppen bilden und Beitreten

Du darfst dich mit anderen Menschen in einer Gruppe treffen. Du darfst mit anderen Menschen zusammen sein und etwas mit ihnen gemeinsam machen. Niemand soll die Gruppe verbieten.

16 – Schutz der Privatsphäre

Du und deine persönlichen Sachen sollen geschützt werden. Niemand darf etwas mit deinen persönlichen Sachen machen, wenn du es nicht willst.

Es gibt aber Ausnahmen:

Deine Eltern dürfen deine persönlichen Sachen anschauen, um für dich zu sorgen.

17 – Zugang von Informationen

Du sollst von allen wichtigen Infos wissen können. Du sollst von wichtigen Infos erfahren, wenn du es möchtest, damit du viel verstehst und dich entwickeln kannst.

18 – Verantwortung der Eltern

Deine Eltern sollen und dürfen auf dich aufpassen. Dein Land soll sie dabei unterstützen. Beide Eltern-Teile sollen und dürfen darauf achten, dass du gesund bleibst und gut aufwächst. Deine Eltern begleiten dich dabei.

19 – Schutz vor Gewalt

Du sollst sicher und gut leben können. Dein Land soll Gesetze gegen Gewalt und Vernachlässigung machen. Niemand darf Gewalt gegen dich anwenden. Das gilt für alle Personen.

20 – Schutz von Kindern ohne Familie

Du sollst an einem sicheren Ort wohnen. Wenn du nicht in deiner Familie leben kannst, wohnst du zum Beispiel:

► In einer Pflege-Familie.

Eine Pflege-Familie kümmert sich um dich,

wenn du nicht in deiner Familie leben kannst.

► In einem Haus für Kinder,

die nicht bei ihren Eltern leben können.

21 – Schutz von Adoptierten Kindern

Kindern in Adoptions-Familien soll es gut gehen. Du kommst in eine neue Familie,  weil deine Eltern nicht mit dir leben können. Du bekommst den Nachnamen von deiner neuen Familie und hast die gleichen Rechte wie ein eigenes Kind.

Es gibt viele Regeln für Adoptions-Familien.

Zum Beispiel:

Deine Eltern und deine Adoptions-Familie müssen zustimmen, dass du in eine Adoptions-Familie kommst. Es ist sehr wichtig, dass es dir in der Adoptions-Familie gut geht.

22 – Rechte geflüchteter Kinder

Geflüchtete Kinder sollen Schutz und Hilfe bekommen. Alle geflüchteten Menschen sollen Schutz und Hilfe bekommen. Auch geflüchtete Kinder. Es ist egal, ob du alleine oder mit deiner Familie geflüchtet bist. Du hast die gleichen Rechte, wie alle anderen Kinder.

23 – Rechte von Kindern mit Behinderung

Beeinträchtigte Kinder sollen besondere Hilfe bekommen. Wenn du eine Beeinträchtigung hast, bekommst du besondere Hilfen, damit du dich gut entwickeln kannst.

24 – Gesundheit, Wasser, Umwelt, Ernährung

Du sollst gesund bleiben.

Du sollst Hilfe bekommen, wenn du krank bist.

Du sollst Medizin bekommen, wenn du krank bist.

Du sollst genug Essen haben und sauberes Wasser, damit du gesund bleibst.

25 – Prüfung der Unterbringung

Da wo du lebst, soll es dir gut gehen. Manchmal kannst du für eine Weile nicht bei deinen Eltern leben, weil du Hilfe brauchst. Auch wenn du krank bist, sollst du gut behandelt werden.

26 – Soziale und Wirtschaftliche Sicherheit

Dein Land soll für deine soziale Sicherheit sorgen. Soziale Sicherheit sind Hilfen von deinem Land, damit du gut leben kannst. Dazu gehören die Sozial-Versicherung und andere Hilfen. Dein Land soll Gesetze machen, damit du Hilfe von der Sozial-Versicherung und andere Hilfen bekommst. Die Versicherungen zahlen die Hilfen und Kosten für die Behandlung, wenn deine Familie es nicht bezahlen kann.

27 – Essen, Kleidung, Sicheres Zuhause

Du sollst all die Dinge haben, damit du dich gut entwickeln kannst. Damit du dich gut entwickeln kannst, brauchst du zum Beispiel:

► Kleidung.

► Essen und Trinken.

► Eine Wohnung zum Schlafen.

► Dinge für die Schule und zum Lernen.

► Freie Zeit.

28 – Zugang zu Bildung

Du hast ein Recht auf Bildung. Alle Kinder sollen die gleichen Möglichkeiten haben und viele Dinge lernen, damit sie später gut leben können und Entscheidungen treffen können. Deswegen müssen alle Kinder zur Schule gehen können. Die Lehrerinnen sollen guten Unterricht machen und die Kinder auf das Leben vorbereiten.

Deine Familie muss kein Geld für die Grund-Schule bezahlen.

29 – Bestmögliche Bildung

Du lernst für dich und dein Leben und das Zusammen-Leben mit anderen Menschen. Du sollst in der Schule Dinge lernen, die du für dein Leben brauchst. Die Schule soll darauf achten, was du gut kannst. Und was gut zu dir passt.

30 – Schutz von Minderheiten

Minderheiten sollen geschützt werden. Wenn du zu einer Minderheit gehörst, dürft ihr eure Sprache sprechen und mit euren Regeln und Bräuchen leben. Deine Familie soll so leben können, wie sie es möchte.

Zum Beispiel:

  • Deine Familie darf besondere Feste feiern oder in die Kirche gehen.
  • Deine Familie darf auch in die Synagoge gehen oder in die Moschee.
  • Deine Familie muss aber nicht dorthin gehen.

31 – Freizeit, Spiel, Kultur, Kunst

Du sollst auch Ruhe und Freizeit haben. Freizeit bedeutet: Du hast freie Zeit für Dinge, die du gerne machst. Zum Beispiel nach der Schule. Wenn du müde bist, sollst du dich ausruhen können und nichts tun. Auch in der Schule soll darauf geachtet werden, dass du Ruhe und Entspannung hast. Es soll nicht zu viele Haus-Aufgaben geben, damit du noch Freizeit hast.

32 – Schutz vor Wirtschaftlicher Ausbeutung

Du sollst vor Ausbeutung geschützt werden. Ausbeutung bedeutet zum Beispiel: Du machst gefährliche Arbeit. Die Arbeit macht dich krank. Du hast nicht genug Zeit für dich. Du sollst Zeit haben, um dich auszuruhen und zur Schule gehen können.

33 – Schutz vor Suchtmittel

Du sollst vor Drogen geschützt werden. Alle Länder sollen Gesetze und Maßnahmen gegen Drogen machen.

Drogen sind zum Beispiel:

► Alkohol

► Zigaretten

► Marihuana

► Heroin

Drogen machen süchtig und sehr krank.

34 – Schutz vor sexuellem Missbrauch

Niemand darf dich zum Sex zwingen. Dein Land soll Gesetze dagegen machen. Niemand darf dich anfassen, wenn du es nicht willst. Niemand darf dich zum Sex überreden oder zwingen. Niemand darf für Sex mit dir bezahlen. Niemand darf Fotos oder Filme von dir machen, wenn du nackt bist. Niemand darf zum Beispiel Fotos und Filme von dir ins Internet stellen und die Fotos und Filme verkaufen.

35 – Verhinderung von Kinderhandel

Kinder sollen nicht entführt und verkauft werden. Niemand darf dich an andere Menschen verkaufen. Niemand darf dich an einen anderen Ort bringen und dich zwingen dort zu bleiben, wenn du es nicht willst. Das nennt man Kinder-Handel. Du darfst bei deiner Familie leben. Deine Familie soll wissen, wo du bist.

36 – Schutz vor weiterer Ausbeutung

Niemand darf Geld an Kindern verdienen. Niemand darf mit Kindern schlimme und gefährliche Dinge tun und damit Geld verdienen. Das nennt man Ausbeutung.

Zum Beispiel:

Niemand darf Kindern neue Medizin geben. Nur um zu schauen, was dann passiert und um damit Geld zu verdienen.

37 – Schutz von Kindern in Haft

Kinder sollen vor Folter, Todes-Strafe und lebenslanger Freiheits-Strafe geschützt werden.

Folter bedeutet:

Man wird geschlagen oder man wird gequält.

Todes-Strafe bedeutet:

Man wird getötet, weil man eine Straf-Tat begangen hat.

Lebenslange Freiheits-Strafe bedeutet:

Man bleibt für das ganze Leben im Gefängnis, weil man eine Straf-Tat begangen hat.

38 – Schutz in bewaffneten Konflikten

Kinder sollen auch im Krieg geschützt sein und dürfen auch nicht in der Armee kämpfen.

Du darfst nicht im Krieg kämpfen. Du darfst nicht von der Armee ausgebildet werden. Du darfst nicht in der Armee kämpfen. Weil du noch zu jung bist.

39 – Genesung und Reintegration

Geschädigte Kinder sollen Hilfe bekommen, um wieder gesund zu werden. Zum Beispiel von Ärztinnen und Therapeutinnen. Die Länder sollen Maßnahmen anbieten, damit geschädigte Kinder wieder gesund werden und es ihnen gut geht.

40 – Schutz im Strafrecht

Kinder sollen im Gericht unterstützt werden. Kinder müssen nur zum Gericht, wenn sie eine Straf-Tat begangen haben und wenn sie alt genug für ein Gerichts-Verfahren sind. Sie dürfen erst eine Strafe bekommen, wenn eine Richterin entschieden hat. Vorher gelten sie als unschuldig. Das bedeutet: Niemand weiß, ob sie etwas gegen das Gesetz getan haben oder nicht. Die Kinder sollen wissen, warum sie ins Gericht müssen.

41 – Anwendung des besten Gesetzes

Es sollen die besseren Regeln gelten. Wenn ein Land schon bessere Gesetze für Kinder hat. Ein Land hat bessere Gesetze für Kinder, als in diesem Vertrag steht. Dann gelten diese Gesetze. Die Gesetze dürfen durch diesen Vertrag für Kinder nicht schlechter werden.

42 – Bekanntmachung der Kinderrechte

Alle Menschen sollen die Kinder-Rechte kennen. Alle Länder sollen dabei helfen, dass viele Erwachsene und Kinder die Regeln aus diesem Vertrag kennen.

43-54 – Funktionsweise der Konvention

Alle Länder müssen sich an diese Funktionsweisen halten, damit du geschützt bleibst.

Dies ist ein Blog-Artikel unseres Schülerpraktikanten bei der Fachstelle Kinderrechte

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